Törggele Knigge

Herbstzeit ist Törggelezeit in Südtirol. Die sogenannte fünfte Jahreszeit ist seit jeher Brauch und ist ein Muss für jeden, der seinen Herbsturlaub im Südtiroler Landl verbringt. Das Törggelen ist heute längst ein weit über die Landesgrenzen Südtirols hinaus bekannter Brauch, bei dem der herbstliche Überschwang der Natur gefeiert wird: Die goldenen Wälder vor blauem Himmel und der Duft der reifen Trauben an sonnengeküssten Hängen versetzen jeden in Hochstimmung!
Doch Törggelen will gelernt sein. Um beim geselligen Törggeleabend zu bestehen, finden Sie hier ein paar nützliche Tipps:
  • „Einmal Törggelen bitte!“, mit dieser Bestellung bekommen Sie nur ein verdutztes Lächeln von Ihrem Kellner und keine Törggelespezialitäten. Törggelen ist nämlich ein traditioneller Brauch und keineswegs ein Gericht.
  • Ein vorbereiteter Törggelegast, sollte so einiges über den Südtiroler Brauch erzählen können. Auf die Frage, woher denn das Wort Törggelen kommt, antworten Sie bitte nicht: „Törggelen kommt vom Torkeln, wenn man das ein oder andere Gläschen zu viel hatte“. Der Brauch des Törggelens stammt aus einer Zeit, in der es üblich war, dass der Bauer nach den Anstrengungen der Ernte im Herbst all seine Helfer zu einem Mahl auf seinen Hof einlud. In den Südtiroler Weinbaugebieten fand dieses Essen meist im Keller statt, wo auch die sogenannte Torggl (Dialekt für Weinpresse) stand, daher der Name „Törggelen“.
  • Sehr wichtig ist auch die vorhergehende Wanderung beim Törggelen. Denn man „geat“ (Dialekt für gehen) Törggelen und fährt nicht direkt zur Stube. Nach einer schönen Herbstwanderung gibt’s dann die köstliche Belohnung. Während der Wanderung gilt das Motto: „Dem Wanderer die Landschaft, dem Bauer die Ernte“
  • Der Dresscode spielt beim Törggelen natürlich auch eine Rolle. Hohe Hacken und kurze Kleidchen bleiben bitte im Schrank. Zum Törggelen kommt man sportlich leger gekleidet, empfehlenswert ist dabei der Zwiebellook. Denn je später es wird, desto wärmer wird’s in der Stube.
  • Wer auf Diät ist, sollte beim Törggelen einen Cheat Day einlegen, denn von leichter Kost ist bei diesem Südtiroler Brauch keine Rede.
  • Zum Abschluss ein kleines Törggele Einmaleins:
    • Siaßer: Süßer Traubenmost, der gerade beginnt zu gären.
    • Nuier: Der neue, junge Wein
    • Schlutzer: Teigtaschen mit Spinat und Topfen
    • Keschtn: Gebratene Kastanien
    • Erdäpfelblattln: In Öl Herausgebackenes aus Kartoffelteig
    • Treber: Pflicht nach dem Essen! Ein vom Bauern gebrannter Schnaps
Und das Wichtigste kommt zum Schluss
Als Törggele-Verhaltenskodex gilt: Gesellig und trinkfest sein!

Hier finden Sie unsere Herbst-Tipps am Ritten.

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